Praxis Dr. Karner - Ernährungstherapie - Abnehmen

Ernährungsirrtum Nr. 4:
Gesättigte Fettsäuren schädigen die Herzkranzgefäße?


Die American Heart Association (AHA) hat vor 50 Jahren empfohlen, die Aufnahme gesättigter Fettsäuren zu reduzieren. Diese Empfehlungen basieren nur auf einer Hypothese und haben eine sehr schwache Evidenz. Die Datenlage der letzten 20 Jahre belegt, dass es keinen Zusammenhang gibt zwischen Herz-Kreislauf-Erkrankungen und der Zufuhr von gesättigten Fettsäuren (Hooper, L. et al.: Reduction in saturated fat intake for cardiovascular disease. Cochrane Database systemic reviews 2015: 10: CD011737). Die große Anzahl von Studien zeigt, dass sich metabolische Marker, einschließlich der Lipide, des Insulins, der Entzündungswerte und des Blutsdrucks verbessern, wenn Sie auf eine fettreiche Ernährung mit gesättigten Fettsäuren umsteigen. Sogar im Hinblick auf eine Gewichtsreduktion ist dies zu empfehlen, da Fette den Appetit reduzieren. Es schadet mehr als es nützt, wenn man versucht (wie leider von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) in den letzten 30 Jahren empfohlen) mehrfach ungesättigte Fettsäuren (PUFAs) zu zuführen, vor allen Dingen in Form industrieller Pflanzenöle wie Raps-, Distel-, Sonnenblumen-, Mais- und Sojaöl. Sie senken zwar den LDL-Cholesterinspiegel, aber PUFAs sind sehr instabile Moleküle. Sie führen zu oxdativem Stress im System. In arteriosklerotischem Plaques sieht man, dass der größte Anteil der Lipoproteine tatsächlich PUFAs sind. Diese reagieren nämlich leicht mit freien Radikalen und das führt zu Entzündungen. Die Entzündung ist die Vorstufe, die entsteht bei oxidativen Prozessen, bevor sich arteriosklerotische Plaques bilden. Mittels Ultraschall der Halsschlagadern können diese Entzündungsstellen zuverlässig diagnostiziert und im Frühstadium auch behandelt werden. Wir empfehlen daher unseren Patienten, gesättigte und einfach ungesättigte Fettsäuren zu zuführen. Es sollten aber vor allen Dingen natürliche Fette sein (wie Butterschmalz, Kokosöl, Ghee) statt industrieller Pflanzenöle. Der Körper braucht eine ausgeglichene Mischung an gesättigten und ungesättigten Fettsäuren. Diese bekommt er vor allen Dingen auch durch natives, biologisches Olivenöl. Besonders ist darauf zu achten, dass im Bereich der ungesättigten Fettsäuren die Omega 3-Fette DHA und EPA zugeführt werden. Diese Fettsäuren sind nämlich essenziell: Der Körper braucht sie als Strukturelemente und Signalstoffe, insbesondere auch für das Herz und das Gehirn, und kann sie nicht selbst herstellen. Darin liegt eigentlich das größte Problem, wenn wir zu viel PUFAs (z. B. in Form von Raps-, Sonneblumen-, Distel-, Soja- oder Maisöl) zu uns nehmen, fürht das dazu, dass dadurch die Omega 6-Säuren überproportional ansteigen, wodurch PRP/MAK/Ernährungsirrtümer/gesättigte Fettsäuren Entzündungsprozesse gefördert werden. Die Entzündung ist es, die den Boden für eine chronische Erkrankung bereitet ebenso für Herz-Kreislauf-Erkrankungen als auch für Krebs.